Der Skandal um Facebook, Cambridge Analytica und den laxen Umgang mit Nutzerdaten spitzt sich immer weiter zu: Täglich kommen neue Details zum vermeintlichen Datenleck ans Licht. In diesem Trubel gerät allerdings schnell außer Acht, wie viel von unserer Privatsphäre wir schon opfern, wenn wir nur die Nutzungsbedingungen diverser Social-Media-Dienste akzeptieren. Was genau die sozialen Medien und Messenger-Dienste von Ihnen wollen, erfahren Sie hier.
„Ja, ich akzeptiere die Nutzungsbedingungen.“
1,5 Milliarden Menschen haben diesen Haken bei WhatsApp gesetzt. Wie viele Nutzer haben sich wohl die Nutzungsbedingungen aufmerksam durchgelesen? WhatsApp selbst nutzt eine Ende-zu-Ende Verschlüsselung, das heißt, die Daten werden lokal auf dem Gerät des jeweiligen Nutzers vor dem Versand verschlüsselt und erst beim Empfänger wieder entschlüsselt. So soll sichergestellt werden, dass andere Personen oder WhatsApp selbst die Nachrichten nicht mitlesen kann. Aber trotzdem werden die Geburtstage, Telefonnummern und Profilbilder der Nutzer gesammelt und an Facebook weitergegeben. Facebook ergänzt dann Ihre öffentlichen Profile mit fehlenden Angaben wie beispielsweise Ihrer Telefonnummer. Außerdem speichert WhatsApp alle Kontakte und bestimmt Ihren Standort über GPS, mobile Daten und WiFi.
Auszug aus den Nutzungsbedingungen von WhatsApp
Das schlimmste Szenario der meisten User ist aber wahrscheinlich, dass der Messenger-Dienst private Gespräche mitliest. Sie können zunächst aufatmen, denn WhatsApp liest nicht mit, solange die „Ende-zu-Ende“- Verschlüsselung aktiviert ist. Wenn Sie und Ihr Gesprächspartner die aktuellste Version der App nutzen, sind Ihre Nachrichten automatisch verschlüsselt und Sie brauchen nichts befürchten. So schreibt es WhatsApp in seinen Nutzungsbedingungen.
Auszug aus den Wesentlichen Updates von WhatsApp
Facebook: Die größten Eingriffe in Ihre Privatsphäre
Auch bei Facebook ist der Haken für die Nutzungsbedingungen schnell gesetzt und der Überblick längst verloren. Was Sie wissen sollten:
Sind Instagram und Snapchat weniger skrupellos als Mama Facebook?
Facebooks Tochterfirma Instagram ist leider nicht weniger sparsam darin, die Daten von ihren Usern zu sammeln. Sie behält sich das Recht vor, alle Fotos von ihren 700 Millionen Nutzern ohne Rückfrage nutzen zu dürfen. Fragwürdig ist aber, ob Instagram sein Image gefährden würde, um private Fotos für zum Beispiel Werbezwecke zu verwenden.
Snapchats Nutzungsbedingungen sind noch fragwürdiger. Der Messenger wirbt damit, dass die Nachrichten kurz nach dem Öffnen wieder gelöscht werden. Was nach einer App klingt, die endlich eine gewisse Privatsphäre verspricht, entpuppt sich als Mogelpackung. In den Nutzungsbedingungen lässt sich unter Punkt 3 Folgendes finden:
Auszug aus den Nutzungsbedingungen der Snap Group
Wie bei Instagram auch ist allerdings nicht zu erwarten, dass Snapchat das Vertrauen seiner Nutzer derart missbraucht und sie somit vergrault.
„Es versteht sich von selbst, dass du die Services nicht nutzen solltest, wenn du die Bedingungen nicht akzeptierst.“
Ein Zitat aus Snapchats Nutzungsbedingungen fasst es ganz gut zusammen: Entweder wir akzeptieren die Nutzungsbedingungen oder wir lassen es. Wenn Sie oder auch Ihre Kinder aber trotzdem nicht auf diese und andere Apps verzichten möchten, sollten Sie Ihre Einstellungen soweit es geht überarbeiten. Welche Möglichkeiten die verschiedenen Social-Media-Apps hier bieten, erfahren Sie in einem der nächsten Blogbeiträge.
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