Fast jeder Sportler besitzt heute eine Smartwatch oder einen Fitness-Tracker von Garmin, Jawbone, oder einem vergleichbaren Hersteller. Damit dokumentieren die Sportler persönliche Trainingsdaten und -erfolge. Viele nutzen die Geräte zudem, um Trainingsaktivitäten und neue Bestleistungen mit anderen Sportlern zu teilen. Ähnlich wie bei Smart-Home-Geräten ist jedoch zu bedenken: Wie handhaben die Geräte den Schutz persönlicher Daten? Und wie kann der Nutzer sich vor Datenmissbrauch schützen?
Training tracken und teilen
Das Tracken und Teilen von eigenen Trainingseinheiten ist im Grunde ganz einfach: Der Tracker zeichnet Daten zu Streckenprofil, Distanz, Dauer, Geschwindigkeit, Puls oder Herzfrequenz auf. Diese können später auf dem eigenen Handy gecheckt oder mithilfe von Fitness-Apps wie Strava mit der Community geteilt werden. Follower können Aktivitäten kommentieren oder mit Kudos (vgl. Facebook-Likes) markieren, an Challenges teilnehmen und um den Titel „KOM“ (King of the Mountains) kämpfen.
Der gläserne Hobby-Sportler
Allerdings sammeln Fitnesstracker wie die Uhren von Garmin eine ganze Menge an Daten: Wie lang und weit du geschwommen, gefahren oder gelaufen bist. Wie schnell du im Durchschnitt warst, welches dein bestes Lauftempo war und wann du einen Durchhänger hattest. Wie viele Schritte oder Armlängen du zurückgelegt, wie viele Höhenmeter du gemeistert und wie viele Kalorien du verbrannt hast. Über die Kopplung mit dem Smartphone oder einem anderen mobilen Endgerät kann man nach dem Training sofort sämtliche Daten abrufen. Und wem das nicht reicht, der teilt seine Trainingsdaten über eine Fitness-App mit anderen.
Fitness-Tracker und Smartwatches sammeln viele Daten über deren Nutzer
Handynummer und Schlafgewohnheiten ebenfalls getrackt
Natürlich sind all diese Daten hilfreich, um das eigene Training zu strukturieren und zu kontrollieren. Es ist durchaus sinnvoll, dass Nutzer anfangs persönliche Angaben wie Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht oder Ruhepuls machen müssen. Auf deren Basis überwachen die Uhren Leistung und ermitteln ein gesundes Aktivitätspensum. Was viele Nutzer aber nicht wissen oder nicht beachten: Die Geräte sammeln automatisch weitere Daten – GPS-Koordinaten, die Handynummer, Kalendereinträge oder Schlafgewohnheiten des Trägers. Hinzu kommt, dass die meisten ihre Daten nicht nur auf das eigene Handy übertragen, sondern über Fitness-Apps wie Strava oder Runtastic veröffentlichen. Dazu müssen wieder persönliche Daten wie Name, Handynummer und E-Mail-Adresse angegeben werden.
Ihre Daten auf Abwegen: drei Szenarien
Zum ersten bilden veröffentlichte GPS-Daten eine potenzielle Gefahrenquelle. Beispielsweise können Einbrecher Gewohnheiten analysieren und nutzen – zum Beispiel, wenn jemand regelmäßig zu einer bestimmten Zeit seinen 10-Kilometer-Lauf vor der Haustüre startet. Zweitens verfügen die Uhren über begrenzten Speicherplatz. Daher werden Daten in der Regel per Bluetooth auf das Smartphone übertragen. Das bedeutet allerdings ein Sicherheitsrisiko, denn zur erfolgreichen Datensynchronisation müssen lediglich Tracker und App kompatibel sein. Im Grunde kann also jeder, der die richtige App auf dem Handy installiert hat, persönliche Daten abgreifen. Und drittens: Auch auf dem eigenen Smartphone sind die Daten nur begrenzt sicher, denn viele Anbieter behalten sich das Recht vor, Nutzerdaten für andere Zwecke, wie gezielte Kundenwerbung, zu nutzen. In Bezug auf Smartwatches und Fitnessbänder gilt demnach: jeder Einzelne sollte sich bewusst sein, welche Daten er wem und wann preisgeben will.
Abschließend haben wir noch vier Tipps im Umgang mit Smartwatches, Fitnesstrackern und Fitness-Apps für Sie:
Wie können Cyber-Versicherungen Schäden durch Datenmissbrauch verhindern?