Maßnahmen gegen Cybermobbing: So wehren Sie sich gegen einen Angriff

 

Mobbing ist an Schulen, in Unternehmen und im Privaten längst kein Einzelfall mehr. Vor allem, weil das Internet neue Möglichkeiten geschaffen hat, um anonym, weitreichend und permanent beleidigende Inhalte zu verbreiten. Durch die Digitalisierung verschwimmen die Grenzen zwischen privat und öffentlich - und jeder kann zum Opfer werden.

Sie wachen morgens auf, schalten den Smartphone-Wecker auf stumm, klicken sich dann aber direkt weiter auf Ihr favorisiertes, soziales Netzwerk. Der Newsfeed wird durchgescrollt, Katzenbilder werden belächelt – business as usual. Doch dann fällt der Blick auf einen Schnappschuss, der offenbar bei der letzten Firmenfeier aufgenommen wurde. Zu sehen: Sie, sichtlich vom Alkohol gezeichnet. Unter dem Bild kommentieren Kollegen und Freunde bereits fleißig, äußern wahlweise flache Witze oder scharfe Seitenhiebe. Das Bild ist in den nächsten Tagen und Wochen Aufhänger für belustigte Gespräche im Büro und im Internet. Sie selbst sind wenig belustigt, fühlen sich physisch und psychisch zunehmend schlechter. Was ist passiert? Sie sind Opfer von Cybermobbing geworden.

Mobbing am Arbeitsplatz

Dass Sie damit nicht alleine sind, zeigt eine bereits 2014 vom Bündnis für Cybermobbing durchgeführte Studie zur Verbreitung des Phänomens unter Erwachsenen: 28 Prozent der Befragten waren selbst schon Opfer von Mobbing, acht Prozent Opfer von Cybermobbing. Knapp die Hälfte hat (Cyber-)Mobbing schon einmal neutral beobachtet, ein Drittel agierte in entsprechenden Situationen unterstützend oder vermittelnd.

Prekär: In der Hälfte aller Mobbingfälle am Arbeitsplatz sind Vorgesetzte involviert. Nur in etwa einem von zehn Fällen kommen Anfeindungen von Untergebenen. Ist dies allerdings der Fall, so wird das Mobbing eher in den virtuellen Raum verlegt; wo Anonymität und körperliche Abwesenheit die Täter stärken. Die Folgen für die Opfer reichen von Depression bis Suizidgedanken und äußern sich am Arbeitsplatz beispielsweise in verminderter Produktivität, einer erhöhten Zahl von Krankheitstagen oder schließlich der Kündigung.

Tatort Schulhof

Immer häufiger wird dem Thema Cybermobbing öffentlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet; vor allem, weil sich entsprechende medienwirksame Fälle unter Kindern und Jugendlichen häufen. Megan, Amanda und Onur sind dabei die traurigen Extremfälle: Mitschüler, Bekannte und Fremde hatten Sie verschmäht, beleidigt und ausgegrenzt – bis in den Suizid. Im Fall von Amanda und Onur war der Auslöser, dass Nacktbilder der beiden ungewollt im Internet verbreitet wurden. Das nahmen Amandas Bekannte und Mitschüler zum Anlass, sie über Monate hinweg aufzuziehen – bis die 15-Jährige es nicht mehr aushielt.

Obwohl Suizide bislang die Ausnahme sind, ist Cybermobbing unter Kindern und Jugendlichen mittlerweile weit verbreitet. Laut der JIM-Studie aus 2014 gaben zwei Fünftel der 12- bis 19-jährigen Befragten an, „dass in ihrem Bekanntenkreis schon mal jemand im Internet fertiggemacht wurde.“ 8 Prozent der Jugendlichen sind der Studie nach selbst schon einmal Opfer von Cybermobbing geworden. Sowohl in Bezug auf die elterliche Verantwortung als auch auf präventive Maßnahmen gegen Cybermobbing gibt es laut dem Bündnis gegen Cybermobbing noch großen Nachholbedarf. Wertvolle Tipps beim Mobbing gegen Kinder gibt auch das Projekt StarkauchohneMuckis und unterstützt so Kinder beim Schutz vor Mobbing.

Die Rache des Ex

Nicht nur im beruflichen oder schulischen Umfeld ist Cybermobbing ein Thema. Besonders im Privaten werden digitale Kanäle benutzt, um Mitmenschen zu beschämen, zu beleidigen oder zu verletzen: Fast zwei Drittel der Cybermobbing-Attacken kommen aus dem direkten persönlichen Umfeld. Ein stark zunehmendes Phänomen in diesem Bereich ist der sogenannte „Revenge Porn“ (deutsch: Racheporno). Dabei veröffentlichen und verbreiten die Täter intime Fotos von Ex-Liebhabern.

Facebook – als das weltweit größte soziale Netzwerk – machte zuletzt Schlagzeilen, weil es derzeit in Australien eine neue Methode zur Bekämpfung von „Revenge Porn“ testet: Nutzer, die eine Veröffentlichung intimer Fotos befürchten, können genau diese selbst im Messenger hochladen. Was zunächst paradox klingt, ergibt zumindest technisch Sinn. Facebook errechnet aus den Bildern ein Datenmuster, welches wiedererkannt wird, wenn die Fotos von dritter Seite veröffentlicht werden. Tritt dieser Fall ein, wird die Veröffentlichung blockiert.

Lassen Sie sich helfen

Niemand ist gefeit davor, Opfer von Cybermobbing zu werden – sei es auf der Arbeit, in der Schule oder im persönlichen Umfeld. Tritt der Fall ein, sollten Sie schnellstmöglich alle Hebel in Bewegung setzen, um die betreffenden Inhalte aus dem Netz entfernen zu lassen. Sie können hierfür direkt Kontakt mit Facebook und Co. aufnehmen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die Chancen auf eine schnelle Reaktion von Seiten der Plattform-Betreiber steigen, wenn Sie von einem Anwalt oder einer Versicherung vertreten werden. Der INTER CyberGuard wendet sich direkt an die Plattform, um eine Löschung zu initiieren. Zudem umfasst der INTER Rundumschutz auch juristische – und wenn nötig, psychologische – Erstberatung bei Fällen von Cybermobbing.

So schützt Sie der INTER CyberGuard vor Cybermobbing:

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