Neuer Studiengang, neuer Job oder neue Liebe – es gibt viele Gründe, sich in einer anderen Stadt eine Wohnung zu suchen. Das Internet erleichtert die Suche mit einem deutschlandweiten Wohnungsangebot. Jedoch verbergen sich hinter den hübschen Anzeigen manchmal falsche Wohnungen oder gar elaborierte Betrugsmaschen.
Im Mai 2018 erregte der Fall um Kathrin Wesolowski aus Frankfurt die öffentliche Aufmerksamkeit: Die junge Frau suchte im Internet nach einer Wohnung in Frankfurt. Auf Kathrins Wohnungsanzeige im Internet meldete sich rasch jemand. Das WG-Zimmer war perfekt, die potentielle Mitbewohnerin schien sympathisch. Zur Identifikation tauschten die beiden Bilder ihres Personalausweises aus. Darauf folgte die Forderung, Kathrin solle die Kaution für das Zimmer überweisen – bis dato hatte sie die Wohnung nur auf Fotos gesehen. Kathrin wurde misstrauisch, überwies nichts und brach den Kontakt ab.
Für Kathrin war die Geschichte damit abgehakt. Doch einige Wochen später bekam sie einen Hinweis von einer Mitarbeiterin der TU Dortmund, an der sie studiert hatte: „Ich glaube, jemand benutzt deine Identität, um andere zu betrügen.“ Die Nachrichten über soziale Netzwerke häuften sich: Immer mehr Leute meldeten sich bei ihr, ob die Kaution angekommen sei und warum sie sich nicht mehr melde. Die Betrüger, denen Kathrin Wesolowski vermeintlich entkommen war, hatten ihre Identität gestohlen. Auf dem Bild ihres Personalausweises fanden sie alle nötigen Daten. Links zu ihren Profilen in sozialen Netzwerken vervollständigen die gestohlene Identität. Seit rund einem Jahr schalten die Betrüger in ihrem Namen Wohnungsanzeigen in ganz Deutschland. Die Masche bleibt dieselbe: Die Betrüger erschleichen sich das Vertrauen der Wohnungsinteressenten, indem sie ihre vermeintliche Identität mit Kathrins Ausweis belegen. Auch private Bilder von ihren Social-Media-Kanälen nutzen sie, erzählen von ihrem Beruf als Journalistin und ihren Hobbies. Schließlich sollen Mietinteressenten ein Ausweisbild schicken und die Kaution vorab auf ein ausländisches Konto überweisen – ein Teufelskreis.
Immobilienbetrug ist kein Einzelfall mehr. Betrüger nutzen die angespannte Wohnungslage in deutschen Städten aus und schalten falsche Anzeigen: Sie locken mit bezahlbarem Wohnraum, um Wohnungssuchenden die Kaution für eine Wohnung, die nicht existiert, aus der Tasche zu ziehen. Meist behaupten die Betrüger, sie seien derzeit im Ausland oder würden sich für ein Familienmitglied um die Vermietung kümmern. Nach Überweisung der Kaution würde der Wohnungssuchende den Schlüssel erhalten und sich die Wohnung anschauen oder direkt beziehen können. Die Betrogenen sehen in der Regel weder ihr Geld noch die inserierte Wohnung. Bei sehr günstigen Wohnungsangeboten sollten Sie hellhörig werden: Überprüfen Sie die angegebenen Kontaktdaten und schauen Sie sich die Anzeige genauer an. Häufig sitzen die Betrüger im Ausland und übersetzen die Inserate mit einem Übersetzungsprogramm. Spätestens bei einer Zahlungsaufforderung sollten Sie misstrauisch werden.
Kathrin hat ihren Personalausweis wegen Identitätsbetrug als ungültig erklären lassen. So kann sie rechtlich nicht für die in ihrem Namen begangenen Straftaten belangt werden. Mittlerweile häufen sich die Anzeigen bei der Polizei. Kathrin und viele der anderen Betrogenen haben Anzeige erstattet. Die Polizei hat inzwischen diverse Hinweise auf die Täter. Doch dadurch, dass das Kautionsgeld auf ausländischen Konten liege, seien die Chancen, es zurück zu bekommen und die Betrüger zu fassen, sehr gering.
Auch, wenn der Semesterbeginn ansteht und die Wohnungssuche bisher nicht glücklich verlief, gilt deshalb: Vorsicht bei der Wohnungssuche im Internet! Achten Sie auf die angegebenen Kontaktdaten und überweisen Sie auf keinen Fall eine Kaution, bevor Sie die Wohnung besichtigt haben. Im Zweifel ist das Geld weg und keine Wohnung in Aussicht. Wer weiterhin beruhigt Wohnungsportale online nutzen möchte, kann sich zusätzlich mit dem INTER CyberGuard gegen Identitätsdiebstahl und finanzielle Schäden absichern. Der Rundumschutz greift bei vielen Cybercrime-Fällen und steht Ihnen mit kompetenter Expertenberatung beiseite.
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